Die deutsche Industrie läuft hinterher.

Die deutsche Industrie läuft hinterher.

Was Deutschland von Chinas Industriepolitik lernen sollte – und worauf es jetzt ankommt.Ein Beitrag von Klaus Weßing.  Deutschland diskutiert über Förderkulissen, Bürokratieabbau und Standortkosten – während China längst handelt. Mit neuen Investitionsfonds,...

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Die große Wertschöpfungsfrage

Die große Wertschöpfungsfrage

Warum Deutschland seinen industriellen Kern verliert – und was jetzt geschehen muss.  Ein Beitrag von Klaus Weßing.Deutschland galt lange als wirtschaftliches Uhrwerk Europas. Präzise, produktiv, exportstark. Doch das Getriebe stottert. Studien renommierter Institute...

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80 Prozent Automatisierung

80 Prozent Automatisierung

Wie KI und Robotik die Produktion bis 2035 transformieren werden.Ein Beitrag von Klaus Weßing.Das Ende der menschlichen Hand? Was passiert, wenn 80 Prozent der Fabrikarbeit von KI und Robotern übernommen werden – und Deutschland noch immer von gestern redet Ein leiser...

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Deutschland 2035 beginnt jetzt

Deutschland 2035 beginnt jetzt

Ein Plädoyer für Produktionsstandort und politischen Mut. Ein Beitrag von Klaus Weßing.Während andere längst handeln, diskutiert Deutschland noch. Doch der Wohlstand von morgen entscheidet sich heute – mit Investitionen, Reformen und einer Industriepolitik, die auf...

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Digitaler Retrofit

Digitaler Retrofit

Made und Upgraded in Germany. So sichern wir die Zukunft der Produktion. Ein Beitrag von Klaus Weßing.Die großen Investitionswellen bleiben aus. In vielen Fabriken dominieren Maschinen, die ihre besten Jahre lange hinter sich haben – doch sie laufen noch. Und solange...

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Wertschöpfung 2035

Wertschöpfung 2035

Die unsichtbare Architektur der Wertschöpfung 2035 Ein Beitrag von Klaus Weßing.Szenario 2035: Planung ohne Umsetzung – wenn Wertschöpfung nur noch gedacht, aber nicht mehr gemacht wird. Stellen wir uns ein Land vor, das seine industrielle Substanz nicht verloren,...

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Ein Beitrag von Klaus Weßing.

Während andere längst handeln, diskutiert Deutschland noch. Doch der Wohlstand von morgen entscheidet sich heute – mit Investitionen, Reformen und einer Industriepolitik, die auf Umsetzung statt Überschriften setzt. Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck – und politisch vor Entscheidungen, die längst überfällig sind. Der industrielle Kern des Landes bröckelt nicht an mangelnder Innovationskraft, sondern an strukturellen Versäumnissen: überbordender Bürokratie, veralteten Arbeitszeitregelungen und einem Investitionsklima, das den Mittelstand zunehmend ausbremst.

Dabei ist die Richtung klar: Wenn die Wertschöpfung hierzulande erhalten bleiben soll, braucht es mehr als Appelle – es braucht politisch flankierten Wandel und den Mut, bestehende Regeln zu hinterfragen. Der Beitrag von Klaus Wessing zeigt, wo angesetzt werden muss – und warum „Made in Germany“ mehr sein muss als ein Etikett. Es ist eine Haltung. Und ein Versprechen.

Deutschland steht an einem Wendepunkt. Die industrielle Basis unseres Landes ist ins Rutschen geraten. Nicht wegen mangelnder Innovationskraft – unsere Ingenieurinnen, unsere Fachkräfte und unsere Unternehmen leisten nach wie vor Herausragendes. Sondern weil wir den Rahmen, in dem Wertschöpfung und Wohlstand entstehen, zu lange vernachlässigt haben.

Wir sehen einen Investitionsstau, der nicht nur Maschinen betrifft, sondern auch Menschen und Ideen. Wir sehen einen Fachkräftemangel, der aus einem Standortvorteil eine Wachstumsbremse macht. Und wir sehen eine Digitalisierung, die zu oft in PowerPoint-Präsentationen endet, statt Prozesse wirklich zu verändern.

Während China in industrielle Plattformen investiert und die USA mutig Innovationen skalieren, diskutieren wir in Deutschland immer noch über Formularpflichten und Zuständigkeiten. Das ist kein Vorwurf, aber ein Weckruf. Deutschland war der Maschinenraum der Welt. „Made in Germany“ war nie nur ein Etikett, sondern ein kulturelles Versprechen: für Qualität, für Zuverlässigkeit, für industrielle Tiefe. Dieses Versprechen wurde über Jahrzehnte eingelöst – von unseren Weltmarktführern ebenso wie von unseren mittelständischen Familienunternehmen, den sogenannten Hidden Champions. Sie prägten ganze Regionen – wirtschaftlich, gesellschaftlich, kulturell.

Doch heute stehen sie an einem kritischen Punkt: Sie wollen investieren, sie wollen modernisieren. Aber ihnen fehlen Infrastruktur, digitale Plattformen, praxisnahe Fördermodelle – und Orientierung.

Hier setzt infpro an: Wir verstehen uns nicht als Denkfabrik, sondern als Plattform für konkreten Austausch, für fundierte Perspektiven und tragfähige Lösungen. Wir fördern Wissenstransfer, vernetzen Forschung und Praxis und begleiten Unternehmen auf ihrem Weg in eine produktive Zukunft.

Wenn wir den Wohlstand unseres Landes sichern wollen, brauchen wir eine neue Balance: zwischen technologischer Erneuerung und wirtschaftlicher Realität, zwischen Innovationskraft und Gestaltungswille.

Deshalb ist der Satz von Wirtschaftsministerin Reiche so bedeutsam: „Wenn die Probleme Made in Germany sind, dann sind auch die Lösungen Made in Germany.“ Diese Erkenntnis verpflichtet.

Viele der aktuellen Probleme sind hausgemacht: ein überreguliertes Steuersystem, eine Verwaltung, die noch mit Papierakten arbeitet, und ein Arbeitszeitrecht, das an den Realitäten globaler Märkte vorbeigeht. Ebenso hausgemacht sind aber auch unsere Stärken: technologische Tiefe, Fachkompetenz, Innovationsfreude. Was fehlt, ist ein konsequent flankierter politischer Rahmen.

Der Bundeskanzler hat vor dem Wirtschaftsrat der CDU klare Worte gefunden: „Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance allein werden wir den Wohlstand unseres Landes nicht erhalten können.“ Das ist keine Absage an ein modernes Arbeitsleben, sondern ein Plädoyer für Realismus. Es braucht Innovation und Einsatz, Leistung und passende Rahmenbedingungen. Auch die Ankündigung, das deutsche Lieferketten-gesetz abzuschaffen und sich auf EU-Ebene für pragmatische Lösungen einzusetzen, zeigt: Wir brauchen keine Symbolpolitik, sondern Handlungsfähigkeit.

Wertschöpfung entsteht dort, wo Ideen zu Produkten werden, Forschung zur Anwendung kommt und Unternehmen die Möglichkeit erhalten, zu gestalten statt nur zu reagieren. Deutschland hat das Potenzial, eine industrielle Zukunft zu sichern, die nicht auf Vergangenem ruht, sondern neue Perspektiven schafft – für Unternehmen, für Regionen, für die Gesellschaft.

Was wir dafür brauchen – und was wir beitragen können

1. Infrastruktur, die verbindet – nicht trennt.
Digitalisierung funktioniert nicht im Stückwerk. IT, OT und physische Prozesse müssen zusammen gedacht werden – gerade in gewachsenen Produktionslandschaften.

2. Politische Steuerung, die ermöglicht – nicht verhindert.
Arbeitszeit, Datenschutz, Förderprogramme: Wenn wir nicht bereit sind, unsere Regeln an die Realität anzupassen, bleiben wir Zuschauer in einem Spiel, das wir einmal anführten.

3. Unternehmertum, das sich traut.
Innovation entsteht nicht aus Risikoaversion. Sondern aus Experimentierfreude, Vertrauen – und der Fähigkeit, auch mal zu scheitern, um daraus zu lernen.

Und genau hier wollen wir als infpro unterstützen. Mit Studien, mit Veranstaltungen wie dieser, mit Plattformen für Austausch und mit einem Netzwerk, das sich nicht in Theorie erschöpft, sondern in die Praxis wirkt. Wir bringen Menschen zusammen, die Lösungen haben – und solche, die sie brauchen. Wir geben Impulse – aber wir hören auch zu. Und wir glauben: Der Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung ist kein nice-to-have. Er ist die Grundlage für jede Lösung, die trägt.

Jetzt vormerken: Die infpro Wertschöpfungstage 2025
21. und 22. November | Berlin

Zwei Tage. Ein Standort. Eine zentrale Frage: Wie sichern wir Wertschöpfung und industrielle Stärke in einem sich wandelnden Europa?

Anmeldung ab Sommer 2025 möglich
Sie möchten bei den infpro Wertschöpfungstagen 2025 dabei sein?

Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck am Programm – mit spannenden Themen, klugen Köpfen und einem Ablauf, der Raum für echte Diskussionen lässt. Die Liste der Redner:innen wird laufend ergänzt, und das finale Programm veröffentlichen wir voraussichtlich im Sommer.

Die Anmeldung wird zeitnah möglich sein.
Wenn Sie informiert werden möchten, sobald das Anmeldeportal geöffnet ist, tragen Sie sich gerne in unseren Verteiler ein oder folgen Sie uns auf LinkedIn unter #infpro.

Wir halten Sie auf dem Laufenden – und freuen uns, Sie am 21. und 22. November 2025 in Berlin begrüßen zu dürfen!